Allerdings: Die Arbeit im OP muss nicht zwangsweise zu Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfall und anderen Muskelskeletterkrankungen führen. Die Mitarbeiter selbst können etwas tun, indem sie Sport (Schwimmen etwa, Gymnastik oder Krafttraining) treiben und so für eine kräftige Rückenmuskulatur sorgen. Vor allem aber ist der Arbeitgeber gefragt. Für ihn heißt es: Mitarbeiter immer wieder in rückengerechter Arbeitsweise schulen lassen, eventuell Kinästhetik anbieten und vor allem: Hilfsmittel für den Transfer bereithalten. Dazu gehören beispielsweise eine Tischauflage, die sich idealerweise auch gleich als Transfertuch bis 300 Kilogramm nutzen lässt, und ein spezielles Transfertuch mit Laschen, welches erlaubt, den Patienten in die Bauchlage zu drehen.
Auch die BGW empfiehlt Hilfsmittel wie diese eindringlich. „Nutzen Sie sie konsequent, um die Belastungen für Ihren Rücken und Ihre Wirbelsäule im richtigen Maß zu halten“, heißt es bei der Berufsgenossenschaft. Dass sich die richtige Hebetechnik und die kleinen Hilfsmittel lohnen, zeigt auch die Dortmunder Lumbalbelastungsstudie: Die Druckkraft von knapp 5 Kilonewton (entsprechen 500 Kilogramm) reduziert sich um mehr als die Hälfte auf 1,9 Kilonewton. Damit liegt die Druckkraft sogar ein wenig unter dem Dortmunder Richtwert für Frauen im Alter von 50 Jahren. Er beträgt 2,5 Kilonewton, für Männer liegt er etwas höher, bei 2,7 Kilonewton.
Sogar die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut rät zu Umbetthilfen wie Einweg Transfertüchern in ihrer aktuellen Empfehlung aus April 2018 zur „Prävention postoperativer Wundinfektionen vor allem bei der Patientenübergabe. Es kommt so zu weniger Kontakten mit unterschiedlichen Oberflächen, was das Risiko für Kreuzkontaminationen mindert.“